Freitag, 2. August 2024

Andorra lokal und international

Der Busverkehr in Andorra ist überraschend vielseitig: Neben dem bereits vorgsetellten nationalen Busnetz verfügen die meisten der sieben Gemeinden über separate Busnetze, die nur das jeweilige Gemeindegebiet erschließen. Zum Einsatz kommen hier ausschließlich Kleinbusse, meist Sprinter, in Escaldes-Engordany auch Karsan Jest. Teils verkehren diese Linien nur wenige Male am Tag, in Andorra-la-Vella dagegen alle 15 oder 30 Minuten. In der Gemeinde Ordino wird nur der Hauptort von nationalen Netz bedient, für die übrigen Orte, die sich im Tal der Vaira del Nord entlangziehen ist dagegen der Gemeindebus zuständig, der im Sommer auch den Sorteny-Naturpark und im Winter das Skigebiet Arcalis bedient. In diesen beiden Gemeinden sowie für die seltener verkehrenden Gemeindebusse in La Massana und und Sant Julia de Loria zeichnet das Unternehmen Andbus verantwortlich. Interessanterweise dürfen seit 2022 die Gemeinden für ihre Gemeindebusse den alten Markennamen Clipol wieder verwenden.

Die Gemeindebusse in Ordino sind mit Werbung für die mit den Bussen erreichbaren Ausflugsziele versehen, so wie Andbus Sprinter N 2487, der hier gerade im Gemeindhauptort ankommt.

In Andorra-la-Vella tragen die Sprinter von Andbus die alte rot/weiße Clipol-Lackierung und auch ein entsprechendes Schild über der Windschutzscheibe. Die Linienbezeichung (mit Buchstaben) wird dagegen per Magnetfolie angezeigt.
 

Da Andorra nur auf der Straße erreichbar ist, gibt es auch eine ganze Menge interantioanler Verbindungen. In Frankreich wird nur Toulouse angefahren, aber in Spanien und Portugal gibt es etliche Ziele. Betrieber sind neben den spanischen Großunternehmen Alsa und Julia auch mehrere kleinere Unternehmen, u.a. auch Interurbana, die eine Linine nach Portugal betreibt. Daneben gibt es einen etwa stündlichen "Kleinen Grenzverkehr" ins katalanische La Seu d´Urgell, von wo aus weitere Fernbusverbindungen bestehen. Den Verkehr teilen sich die andorranische Caminobus und die eigentlich aus dem Raum Tarragona stammende Hife. 

Andbus bedient mehrere internationale Linien, u.a. die nach Toulouse. Auf schwächer ausgelasteten Verbindungen kommen einmal mehr Sprintter zum Einsatz, wie P 9645 mit Spica-Aufbau.

Auf der Linie nach La Seu d´Urgell setzt Caminobus u.a. Intouro P 9513 ein.

Hife-Arway 1985 bekommt in La Massana eine gründliche Wäsche.
 
Hife-Stammfahrzeug auf der Linie nach La Seu d´Urgell ist Wagen 8035, ein in Spanien zugelassener neuer Intouro Mild Hybrid.

Kurz vor der spanischen Grenze in Sant Julia de Loria ist Julia MAN/Irizar i6 Nummer 1850 auf der Fernbuslinie zum Flughafen Barcelona unterwegs.

Donnerstag, 1. August 2024

Andorra - Kuriosum in den Pyrenäen

Hoch in den Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien liegt der flächenmäßig größte der europäischen Zwergstaaten - Andorra. Mit einer mittleren Seehöhe von knapp 2.000 Metern ist man zudem das höchstgelegene Land Europas. Die Legende besagt zwar eine Gründung des Landes durch Karl den Großen, tatsächlich gibt es Andorra in seiner heutigen Ausdehung aber erst seit 1278. Damals sahen die Bischöfe der katalanischen Landschaft Urgell und die Grafen von Foix, dass ein Krieg um dieses karge Hochtal mit wenigen hundert Einwohnern kaum lohnenswert wäre und einigten sich dementsprechend auf eine gemeinsame Verwaltung. Bischof und Graf nahmen jeder den Titel eines Co-Fürsten (Co-Princeps) an. Diese Staatsform hat bis heute Bestand, wobei allerdings inzwischen der französische Staatspräsident den Platz der Grafen von Foix übernommen hat. Erst seit 1993 gibt es eine demokratische Verfassung und entsprechend gewählte Gremien, seitdem ist Andorra auch als voll souveräner Staat international anerkannt. 

Obwohl der Euro die Währung ist, ist Andorra kein EU-Mitglied und auch kein Mitglied der Zollunion, da man einen Gutteil des BIP mit dem Handel mit zollfreien Waren verdient. Vor allem die Haupstadt Andorra-la-Vella und das gen Frankreich gelegene Pas de la Casa wirken dementsprechend teilweise wie ein überdimensionierter Duty-Free-Shop. Das Land umfasst den Oberlauf des Flusses Valira, der sich gegen Katalonien hin öffnet. Catalá ist dementsprechend auch Amtssprache und überhaupt wirkt alles sehr viel spanischer als französisch. Politisch ist Andorra in sieben parrochias (Gemeinden) eingeteilt, neben der Haupstadt sind dies Canillo, Encamp, Ordino, La Massena, Escaldes-Engordany und Sant Julia de Loria. In diesen leben zusammen inzwischen fast 90.000 Einwohner, die Bevölkerung ist in den letzten Jahrzehnten massiv gewachsen.

Verkehrlich war Andorra über Jahrhunderte nur über schmale Saumpfade erreichbar, eine Eisenbahnverbindung oder einen Flughafen gibt es bis heute nicht. Daher wundert es kaum, das auch der öffentliche Buslinienverkehr relativ spät in das Pyrenäenland kam. 1956 eröffneten der Unternehmer Climent und die Gebrüder Pol eine erste Buslinie von Andorra-la-Vella nach Escaldes. Der Fimenname Clipol bürgerte sich bald als allgemeine Bezeichnung für Linienbusse ein. Konkurrenz bekam Clipol 1967 durch Gründung der Cooperativa Interurbana Andorrana - oder kurz Interurbana - die in den 1970er Jahren die meisten Linienkonzessionen im Land übernahm. 1994 wurde sie von einer Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 

Bis 2019 betrieb Interurbana das gesamte regionale Busnetz mit Ausnahme einzlner Linien in den Gemeinden und das grenzüberschreitenden Verkehrs. Zum 2. September 2019 erfolgte eine Neuvergabe der Konzessionen in drei Losen, wobei sich Interurbana mit der spanisch-britischen Alsa (National Express) in der Bietergemeinschaft Coopalsa zusammentat, die die beiden nördlichen Lose mit den Linien 2-6 und einer neuen Ringlinie gewinnen konnte. Die Linie 1 und die parallele Expresslinie e gingen an Autocars Nadal, die andorranische Tochter des spanischen Fernbusbetreibes Julia. Alle Busse auf dem nationalen Netz sind inzwischen in einer melonengelben Lackierung unterwegs. Da seit der Neuvergabe die andorranischen Einwohner den ÖPNV mit einer entsprechenden Berechtigungskarte kostenlos nutzen wurden auf allen Linien erhebliche Taktverdichtingen durchgeführt.

Coopalsa hat etliche Busse aus den Beständen von Interurbana übernommen, so acuh MAN 14.220 HOCL/Unvi J 1117, der hier an der Endstelle Arinsal der Linie 5 in La Massena steht.

Überhaupt erfreuen sich MAN in Andorra größerer Beliebtheit, die neueren Fahrzeuge wurden mit Werkskarosserien beschafft. Auf der im 15-Minuten-Takt verkehrenden Linie 6 ins auf 1.300 m.ü.M. gelegene historische Dorf Ordino kommen gerne A20 zum Einsatz, so wie P 5840, der hier gerade die Talfahrt in die Haupstadt antritt.

Die Linie 2 bedient ebenfalls alle 15 Minuten den dicht besidelten Talboden zwischen Andorra-la-Vella und Encamp. Hierfür läuft u.a. MAN A21 M 8692.

Einen A78 hat es auch: M 3991 auf der Pont Prat de la Creu im Stadtzentrum der Hauptstadt.

Neben den 12-Meter-Bussen stehen auch einige MAN A47 bei Coopalsa im Einsatz. L 6620 auf der Avinguda Consell d´Europa

Auf der anderen Seite des Passes Port d´Envalira liegt Pas de la Casa direkt an der französischen Grenze. Bis hierhin fährt halbstündlich die Linie 4, die bis Soldeu durch die Linie 3 verstärkt wird. Auf beiden Linien kommen aufgrund von Topografie und Reisezeit Überlandbusse zum Einsatz. MB Intouro N 5067 verlässt hier gerade Pas de la Casa Richtung Hauptstadt...

... wo MAN Lion´s Regio M 6048 bereits angekommen ist.

Setra S 415 UL Business R 2018 startet bei letztem Licht an der Estacio National des Autobuses, wo alle Coopalsa-Linien und auch die meisten Fernbusse enden, Richtung Berge.

In Pas de la Casa abgesetllt präsentiert sich MAN 18.380 HOCL / Beulas Spica L 1248.

Auf der Linie 2 kommen auch einige Citaro C2 zum Einsatz, so wie P 9801

Und auch ein Conecto LF ist vorhanden in Form von P 6161, auch dieser für die Linie 2.

Die Ringlinie LC verbindet Teile von Andorra-la-Vella und Escades-Engordany. Hier kommen von Car Bus Spica aufgebaute MB Sprinter mit Niederflurheck wie K 9363 zum Einsatz.


Gegenüber dem Coopalsa-Fuhrpark ist der von Autocars Nadal relativ langweilig, 2019 wurden zur Betriebsaufnahme 12 Iveco Crossway LE beschafft. Die von Nadal betriebene Linie 1 bedient als einzige die kleine Altstadt von Andorra-la-Vella, wo Crossway Nummer 10 an der Placa Princep Benelloch zu sehen ist. 

Andere Busse sind in der blau/weißen Nadal-Version der Julia-Konzernlackierung gehalten, so wie MAN Lion´s Intercity R 2830.

Donnerstag, 14. März 2024

Was die Hauptstädter können...

 ... kann man in der zweitgrößten Stadt des Landes auch - nämlich Busse bauen. 1952 eröffnete das Autokarosserija-Werk in Novi Sad. Die Chassisproduktion wurde später zu TAM ins slowenische Maribor verlagert, ab 1974 wurden zudem Volvo-Fahrgestelle aufgebaut, letzteres wurde zur bevorzugten Kombination bei JGSP. 1992 änderte man den Namen zu Neobus, konnte aber die Busse nur noch im Inland absetzen. Auch eine verstärkte Kooperation mit Volvo und VDL ab 2006 änderte nichts am langsamen Niedergang des Unternehmens, das 2012 Insolvenz anmelden musste. Eine Übernahme durch Yutong aus China scheiterte anschließend, so dass die Produktion eingestellt wurde. Trotz alledem besteht die JGSP-Flotte immer noch zu einem Gutteil aus Neobus-Fahrzeugen, alle aufgebaut auf Volvo-Chassis. 

Die älteren Neobusse sind noch alle auf Volvo B10M aufgebaut. Etwas Glück braucht es schon, gleich drei davon vor dem Novi Sader Bahnhof auf ein Bild zu bannen. Aber immerhin, auch im Februar 2024 noch möglich.

Wagen 787 stammt aus der letzten B10M-Solowagenlieferung von 2002 und trägt eine etwas abweichende Lackierung. Unterwegs ist er in der Unterstadt von Petrovaradin.

Sonnenbeschienen zeigt sich B10M-55/Neobus 746 von 1998 am Bahnhof. Dieser Aufbautyp trug bei Neobus übrigens die Bezeichnung 405G...

Die niedrigste gesichtete Nummer hatte Wagen 715, er stammt aus dem Jahr 1997 und röhrt auch 27 Jahre später noch den Bulevar Mihajla Pupila Richtung Donabrücke hinab.

Eine modernere Frontmaske hat 788, auch vom Baujahr 2002. Leider war nur eine ziemlich gegenlichtige Aufnahme auf dem Bulevar Oslobodjenja möglich.

Neobus lieferte auch mehrere Serien B10MA-Gelenkbusse an JGSP. Wagen 730 von 1997 ist gerade zur blauen Stunde an der Endstelle Kruzni Tok im großen Neubaugebiet Novo Naselje angekommen....

... während Schwesterfahrzeug 731 in der Innenstadt unterwegs ist.

Die letzten zehn B10MA wurden 2002 von Neobus mit einer überarbeiteten Karrosseriegestaltung und Innenschwing- statt Falttüren geliefert. Wagen 791 hat gleich seine Endstelle am Bahnhof erreicht.
Für die Volvo-Niederflur-Chassis entwickelte Neobus den 501G Citta-Aufbau. 2005 beschaffte JGSP diese auf B7RLE für die Überlandlinien. Wagen 827 verlässt den Bahnhofsvorplatz.

2007 folgten einige Neobus 501G als Stadtbus auf Volvo B9L, die auf den Stadtlinien zum Einsatz kommen. 883 steht in der Schleife am Theaterplatz. Dies waren die letzten Neobus-Aufbauten für JGSP.

Mittwoch, 13. März 2024

Novi Sad - Im Schatten der Donaufestung

Novi Sad ist die zweitgrößte Stadt Serbiens und liegt rund 80 km nordwestlich von Belgrad an der Donau, seit kurzem verbunden durch eine Schnellfahrstrecke, die die SOKO-Intercitys in gerade einmal 36 Minuten bewältigen. Am südlichen Donauufer erhebt sich die Keimzelle der Stadt, die Festung Petrovaradin mit dem Uhrentum, dem Wahrzeichen Novi Sads. Diese wurde im 17. Jahrhundert von den Habsburgern als Grenzbollwerk gegen die Osmanen errichtet. Da man in den Festungsmauern nur Katholiken duldete, erreichteten sebisch-orthodoxe und jüdische Kaufleute am nördlichen Donauufer eine Handelsstadt, die sich schnell entwickelte. Novi Sad lässt sich denn auch mit "Neue Pflanzung" übersetzen. Heute hat die Stadt rund 230.000 Einwohner und ist Hauptstadt der autonomen Region Vojvodina, in der neben Serben auch viele Ungarn, Rumänen und Slowaken leben. Wirtschaftlich prosperiert Novi Sad und macht einen durchaus wohlabenderen Eindruck als die Hauptstadt.

Der ÖPNV in Novi Sad ist ein bischen das Kontrastprogramm zu Belgrad. Hier sind die Stadtbuslinien nach wie vor vollständig in der Hand der kommunalen Javno gradsko saobraćajno preduzeće Novi Sad (JGSP). Von 1911 bis 1958 verkehrten Straßenbahnen, die ersten Busse führen 1930. Neben dem reinen Stadtbusverkehr betreibt JGSP auch ein ausgedehntes Vorortliniennetz. Der äußerst vielfältige und hochinteressante Fuhrpark ist klassisch blau/beige lackiert, wobei leider viele Busse mit Ganzwerbung verunziert wurden. Die Wagennummern sind chronologisch vergeben.

Auch Novi Sad ist im Elektrobus-Zeitalter angekommen. 2023 stellte JGSP zehn Solaris Urbino 12e in Dienst. Wagen 1095 wartet an der Endschleife im Stadtzentrum auf seine nächste Fahrt auf der Linie 2. 

2020 erfolgte eine große Monernisierungsoffensive bei JGSP. BMC durfte 29 Procity 12 CNG liefern. 1064 verlässt den rund 2 km nördlich der Innenstadt gelgenen Bahnhof, wo insbesondere alle Überlandlinien enden.

Gleichzeitig kamen auch 20 Exemplare der Gelenkbusvariante Procity 18 CNG. 1059 ist in Petrovaradin unterwegs.
Im Jahr zuvor orderte man bei Mercedes-Benz, von dort kamen Conecto III NGT. 1036 ist einer der wenigen davon, die ohne Ganzwerbung fahren.

Die ersten Erdgasbusse in Novi Sad waren 2011 sechs Solaris Urbino III CNG. 918 hat gerade das Südtor der riesigen Festungsanlage von Petrovaradin durchfahren.

Für den Vorortverkehr stehen 15 dreitürige Irisbus Crossway LE zur Verfügung, die ebenfalls 2011 geliefert wuden.

Im Folgejahr durfte Irisbus nochmal mit vier Citelis 12 CNG nachlegen. 947 am Theaterplatz im Stadtzentrum.

Natürlich gibt es bei JGSP auch Fahrzeuge von Ikarbus. 972 ist einer von zehn 2016 gelieferten Ik-218N.

Die Solovariante Ik-112N ist ebenfalls in größerer Stückzahl vorhanden. 985 vom Baujahr 2018 nimmt gleich die Donauüberquerung nach Petrovaradin in Angriff.
Vor allem im Vorortverkehr kommen auch einige kleinere Fahrzeuge zum Einsatz, wie Wagen 995, ein Iveco Daily mit Feniksbus-Aufbau aus dem Jahr 2019.


Montag, 11. März 2024

Privatunternehmer-Paradies Belgrad

Nur etwa die Hälfte des Stadtbusverkehrs in Belgrad wird durch GSP bedient, der Rest durch private Unternehmen, wobei dort die Bandbreite von kleinen Mittelständlern über kleinere lokale Gruppen bis zu national tätigen Unternehmen und Fernbusanbietern reicht. Mit Arriva hat sich allerdings der letzte internationale Verkehrskonzern inzwischen aus Belgrad zurückgezogen. Bereits in den 1990er Jahren vergab die Stadt Konzessionen für ehemalige GSP-Linien an private Unternehmen, da die Zuverlässigkeit und Qualität des kommunalen Betriebs damals sehr zu Wünschen übrig ließ. Ein gemeinsames Tarifsystem für alle Unternehmen entstand erst 2004. Ebenfalls von den Privatunternehmen betrieben werden die sechs Express-Kleinbuslinien, die mit dem Kennbuchstaben E+Nummer gekennzeichnet sind, dazu gehört zudem noch die Flughafen-Kleinbuslinie A1.

Alle Busse der Privatunternehmen tragen eine fünfstellige Nummer, die mit einem kyrillischen P (П) beginnen. Die ersten drei Stellen sind ähnlich wie in Belgien die Vertragsnummer, wobei solche für mit großen Bussen bediente Verkehre mit 4 beginnen. Daneben vergeben etliche Betriebe noch eigene Wagennummern. Interessant in Serbien ist generell die vollkommen parallele Verwendung des kyrillischen und lateinischen Alphabets. Dies gilt auch für die Zielanzeigen, die mal kyrillisch, mal lateinisch anzeigen. Und dies auch beim gleichen Unternehmen. Auf einer Linie sind z.T. auch mehrere Unternehmen unterwegs.

Bis Ende 2023 war die Arriva-Tochter Arriva Litas größter Privatunternehmer im belgrader Stadtverkehr. Noch sind Fahrzeuge in Arriva-Beschriftung zu sehen, wie der 2015 gebaute Ikarbus Ik-112N 50147.

Seit Ende 2023 heißt der Betrieb MobiLitas, die Busse werden momentan umgeflaggt. Schon mit neuer Identität ist Volvo 8900LE 50229 unterwegs, einer der wenigen "westlichen" Gerbauchtimporte in Belgrad - er stammt von der ehemaligen Konzernschwester aus Kopenhagen, wo er die Nummer 1361 trug.

Noch unter Arriva-Ägide wurden 2022 insgesamt 19 Temsa Avenue LF12 beschafft. 50240 ist hier am Trg Slavija unterwegs.

Produkte des weißrussischen Herstellers MAZ sind bei den Privatunternehmen relativ verbreitet, so auch bei B&B Linea, einem der kleineren Anbieter. Wagen 22 ist ein MAZ 203 hier aufgenommen in Dorcol.

Busse türkischer Hersteller stellen inzwischen auch einen großen Teil der privaten Flotten. Am Savski Trg ist Wagen 24 des Unternehmen Bamiron unterwegs. Offensichtlich scheint dieser Anadolu Isuzu Cityport fotoempfindlich zu sein, denn unmittelbar nachdem ich das Bild gemacht habe, bleib der Bus mit Defekt liegen....

Bislang unbekannt war mir der türkische Hesteller Akia, von dessen Modell Ultra LF12 das Unternehmen Banbus etliche einsetzt, so wie P40329 am Trg Slavija. 

Wohl ein Einzelstück ist Wagen 27 von Beobus City 2015: Ein mittelmotoriger Volvo B9SALF mit Megabus Localo-Aufbau, der in Serbien 2016 unter Lizenz des ungarischen Aufbauers Alfabusz gefertigt wurde.

Auf der Linie 51/511 kommen u.a. fünftürige MAZ 215 verschiedener Unternehmen zum Einsatz, P45104 gehört der C&CL Group, aufgenommen beim Fernbusbahnhof. Auch dieser Fahrzeugtyp hat einen seitlichen Unterflurmotor.

Der Fuhrpark des Unternehmens Curdic stammt größtenteils von Otokar, darunter sind auch schon einige e-Kent C wie P41872.

Die neuere Version des Akia Ultra LF12, der mit Hess-Bausätzen entsteht, repräsentiert der 2021 gebaute P41723 des Unternehmens M&M Trans (nein, ohne Schokolinsen...)

Ein weiteres größeres Unternehmen ist Lekon, auch hier kommen u.a. MAZ 203 zum Einsatz, wie Wagen 23.

Auch der russische Hersteller LIAZ ist bei mehreren Unternehmen vertreten, so auch bei Kosava prevoz, dessen P42214, ein LIAZ 5292 sich hier am Stadtpark von Zemun in die Kurve legt.

Ebenfalls zu den größeren Unternehmen gehört Dumenco. Neben MAZ fahren hier viele Güleryuz Cobra. P41139 ist ein Cobra GD 272 LF.

Auch das Unternehmen Presto setzt Akia Ultra ein. P42427 am Trg Slavija, wo etliche Linien aus dem Süden der Stadt ihren Endpunkt haben.

Tamnava Trans gehört zu den größeren Unternehmen im Belgrader Stadtverkehr. P41617 ist ein Ikarbus Ik-103 vom Baujahr 2015.

Auf einigen regulären Linien kommen Kleinbusse zum Einsatz. Tamnava Trans P41650 am Bahnhof Novi Beograd.


Die Busse auf den E- und A-Linien sind dagegen i.d.R. Mercedes Sprinter mit Reisebusausbau. Deren Nummern beginnen mit P3xxxx. Auf der Linie E2 ist hier P30016 des Unternehmens Transprodukt im Einsatz.

Unacoop ist vor allem im Raum Zemun zum Einsatz. Auch hier setzt man auf Güleryuz Cobra. P40554 trägt schon das neue Karrosseriedesign der Türken.