Mittwoch, 13. März 2024

Novi Sad - Im Schatten der Donaufestung

Novi Sad ist die zweitgrößte Stadt Serbiens und liegt rund 80 km nordwestlich von Belgrad an der Donau, seit kurzem verbunden durch eine Schnellfahrstrecke, die die SOKO-Intercitys in gerade einmal 36 Minuten bewältigen. Am südlichen Donauufer erhebt sich die Keimzelle der Stadt, die Festung Petrovaradin mit dem Uhrentum, dem Wahrzeichen Novi Sads. Diese wurde im 17. Jahrhundert von den Habsburgern als Grenzbollwerk gegen die Osmanen errichtet. Da man in den Festungsmauern nur Katholiken duldete, erreichteten sebisch-orthodoxe und jüdische Kaufleute am nördlichen Donauufer eine Handelsstadt, die sich schnell entwickelte. Novi Sad lässt sich denn auch mit "Neue Pflanzung" übersetzen. Heute hat die Stadt rund 230.000 Einwohner und ist Hauptstadt der autonomen Region Vojvodina, in der neben Serben auch viele Ungarn, Rumänen und Slowaken leben. Wirtschaftlich prosperiert Novi Sad und macht einen durchaus wohlabenderen Eindruck als die Hauptstadt.

Der ÖPNV in Novi Sad ist ein bischen das Kontrastprogramm zu Belgrad. Hier sind die Stadtbuslinien nach wie vor vollständig in der Hand der kommunalen Javno gradsko saobraćajno preduzeće Novi Sad (JGSP). Von 1911 bis 1958 verkehrten Straßenbahnen, die ersten Busse führen 1930. Neben dem reinen Stadtbusverkehr betreibt JGSP auch ein ausgedehntes Vorortliniennetz. Der äußerst vielfältige und hochinteressante Fuhrpark ist klassisch blau/beige lackiert, wobei leider viele Busse mit Ganzwerbung verunziert wurden. Die Wagennummern sind chronologisch vergeben.

Auch Novi Sad ist im Elektrobus-Zeitalter angekommen. 2023 stellte JGSP zehn Solaris Urbino 12e in Dienst. Wagen 1095 wartet an der Endschleife im Stadtzentrum auf seine nächste Fahrt auf der Linie 2. 

2020 erfolgte eine große Monernisierungsoffensive bei JGSP. BMC durfte 29 Procity 12 CNG liefern. 1064 verlässt den rund 2 km nördlich der Innenstadt gelgenen Bahnhof, wo insbesondere alle Überlandlinien enden.

Gleichzeitig kamen auch 20 Exemplare der Gelenkbusvariante Procity 18 CNG. 1059 ist in Petrovaradin unterwegs.
Im Jahr zuvor orderte man bei Mercedes-Benz, von dort kamen Conecto III NGT. 1036 ist einer der wenigen davon, die ohne Ganzwerbung fahren.

Die ersten Erdgasbusse in Novi Sad waren 2011 sechs Solaris Urbino III CNG. 918 hat gerade das Südtor der riesigen Festungsanlage von Petrovaradin durchfahren.

Für den Vorortverkehr stehen 15 dreitürige Irisbus Crossway LE zur Verfügung, die ebenfalls 2011 geliefert wuden.

Im Folgejahr durfte Irisbus nochmal mit vier Citelis 12 CNG nachlegen. 947 am Theaterplatz im Stadtzentrum.

Natürlich gibt es bei JGSP auch Fahrzeuge von Ikarbus. 972 ist einer von zehn 2016 gelieferten Ik-218N.

Die Solovariante Ik-112N ist ebenfalls in größerer Stückzahl vorhanden. 985 vom Baujahr 2018 nimmt gleich die Donauüberquerung nach Petrovaradin in Angriff.
Vor allem im Vorortverkehr kommen auch einige kleinere Fahrzeuge zum Einsatz, wie Wagen 995, ein Iveco Daily mit Feniksbus-Aufbau aus dem Jahr 2019.


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