Montag, 26. Februar 2024

Update-Bilderbogen Japan

Zum Abschluss unseres kleinen Ausflugs nach Japan noch einige Bilder aus den Regionen Kanto (also Tokyo und Umgebung) und Kansai (Osaka/Kyoto/Kobe). Da ich diese Regionen schon in meinen ersten Posts aus dem Jahr 2020 vorgestellt habe hier nur ein paar Bilder zu dem, was sich in den vier Jahren dort busmäßig getan hat bzw. was ich damals nicht behandelt hatte.

Zu den Olympischen Spielen 2021 bekam auch Tokyo ein BRT-System, wobei auch dieses eher als gebrandete Buslinie zu verstehen ist. Sie verläuft von Shimbashi im Süden der Innenstadt zum Olympischen Dorf, das sich über mehrere künstliche Inseln in der Tokyo Bay erstreckt. Betreiber ist nicht Toei, sondern Keisei über eine eigene Gesellschaft, Tokyo BRT. Seit kurzem hat auch J-Bus einen Gelenkbus im Programm, wahlweise als Isuzu Erga Duo oder Hino Blue Ribbon Duo bezeichnet. Tokyo BRT hat von ersterem genau einen (!) beschafft, dessen Fahrzeiten auch extra im Fahrplan hervorgehoben sind. Diesen Wagen 1009 erwischte ich an der Endstelle Tokyo Teleport auf der Insel Odaiba.

 
Ansonsten stehen drei normale Ergas und fünf Toyota Sora-Brennstoffzellenbusse zur Verfügung, von diesen verlässt 1001 gerade die stadtseitige Endstelle Shimbashi.

Seibu hat seine auf den modernen Fahrzeugen doch recht antiquiert wirkende Lackierung durch einen kompletten Neuentwurf ersetzt, dieser trägt den Titel S-tory und wird von Mitsubishi AeroStar MF38 A0-185 am Bahnhof Kichioji präsentiert.

Auch in Yokohama, immerhin zweitgrößte Stadt Japans, ist das Gelenkbuszeitalter angebrochen. Das städtische Yokohama City Transportation Bureau hat im Hafengebiet die neue Bayside Blue-Linie eingerichtet, die hier das touristische Verkehrsangebot erweitert. Zum Einsatz kommen wie bei Tokyo BRT Isuzu Erga Duo, wie Wagen 9-3514.

Auch die übrigen touristischen Linien erhielten eine Überarbeitung und Fahrzeuge im Stil alter Straßenbahnen, so wie 8-3512.

Wo wir beim Thema Gelenkbusse waren: Auch Kanagawa Chuo Kotsu (Kanachu) setzt im Raum Yokohama solche ein, die Neoplan N4421 wurden inzwischen durch Citaro C2G ersetzt, so wie Se210 am Bahnhof Shonandai.

Und zum Abschluss für die Kanto-Region noch ein schönes Bild von Enoden: Mitsubishi AeroStar MF38 219 am Knoten Totsuka im Süden von Yokohama.

Kommen wir also nach Kansai: Dort hat Osaka City Bus sich auf eine neue Lackierung festgelegt, die wiederum anders als die drei Prototypen ist. Isuzu Erga 13-5057 präsentiert sich in der neuen Lackierung am Hauptbahnhof.

So langsam beginnt auch in Japan das Elektrobuszeitalter. Hankyu fährt inzwischen mit einigen BYD K9 im Raum Osaka. 8001 verlässt die Metro-Endstation Senri-Chuo.

Auch Hankyu hat für die BYDs eine neue Lackierung eingeführt. Die bisherigen Farben trägt Isuzu Erga 7175, ebenfalls in Senru-Chuo, einem der großen Knoten des Hankyu-Busnetzes.

Noch nicht vorgestellt habe ich den Kintetsu-Busbetrieb. Im Gegensatz zu den Bahnaktivitäten ist der auch ziemlich überschabuar. Die Busse tragen eine gelb/blaue Lackierung wie Hino Rainbow HR 6605 am JR-Bahnhof Ibaraki.

Aber auch bei Kintetsu sind BYD K9-Elektrobusse im Einsatz, 3305 ebenfalls in Ibaraki und auch in neuen Farben.

Auf der Schiene ist das neue Kintetsu-Flagschiff die Baurehie 80000 Hinotori. Abgelichtet bei der Durchfahrt durch den Bahnhof Kanie bei Nagoya.

Und ein bischen Schiene will ich noch bringen: Die Keihan-Strecken in Otsu sind absolut sehenswert. In der am Biwa-See gelegenen Hauptstadt der Präfektur Shiga betreibt Keihan eine interessante Mischung aus U- und (Überland-)Straßenbahn. Die Ishiyama-Sakamoto Line ist eher letzteres, auch wenn sie mit Hochbodenzügen bedient wird. Die älteren Züge sind die der 600er-Reihe, von denen 603 in einer Retro-Lackierung fährt.

Mitten in Otsu ist auch Zug 702 der neueren Baureihe unterwegs.

Die Keishin-Line ist dagegen eher U-Bahn, sie wird auch auf die städtische Metro von Kyoto durchgebunden. In Otsu verkehrt sie trotzdem auf dem letzten Kilometer vor der Endstation am See auf der Straße. Die eingesetzten Züge der Baureihe 800 gelten aufgrund der unterschiedlichen einzuhaltenden Parameter als die teuersten je gebauten Triebzüge in Japan.

Stichwort Kyoto: Hier hatten wir den fünften und kleinsten Stadtbusbetrieb noch nicht vorgestellt. Das Unternehmen Yasaka berteibt nur fünf Linien ab dem Vorortbahnhof Katsuragawa. Zum Einsatz kommen ausschließlich Isuzu Erga und Erga Mio, wie Wagen 19.


Samstag, 24. Februar 2024

Zwischenstopps: Morioka und Fukushima

Nur kurze Zwischenstopps waren in zwei weiteren Präfekturauptstädten Tohokus drin: Morioka und Fukushima. Morioka ist hierzulande als Wintersportzentrum bekannt, es ist aber auch Haupstadt der Präfektur Iwate und hat rund 280.000 Einwohner. Die Stadt liegt umgeben von Bergen in der weiten Kitakami-Ebene am Tohoku-Shinkansen etwa in der Mitte zwischen Sendai und Aomori. Den ÖPNV in Stadt und Umland teilen sich zwei Unternehmen mit fast identischem Namen. Das größere davon ist Iwate-ken Kotsu, 1976 gegründet wurde man zehn Jahre später Teil der Tokyoter Kokusai Kogyo-Gruppe, allerdings 2013 gemeinsam mit weiteren Beteiligungen in der Region als Kokusai Tohoku verselbständigt. Das -ken bedeutet Präfektur, die Präfekturverwaltung ist aber nicht am Unternehmen beteilgt.

Nach wie vor sind die Stadtbusse von Iwate-ken Kotsu im grün/weiß von Kokusai Kogyo gehalten. Isuzu Cubic kommen noch in recht großer Zahl zum Einsatz. 1344 stammt vom (damaligen) Mutterbetrieb aus Tokyo und wurde dort 1996 in Betrieb genommen.

Aus anderer Perspektive 1359, der aus derselben Serie stammt.


Etliche Cubics tragen noch das alte blaßgrüne Kokusai Kogyo-Farbschema, so etwa 514.

 

Nissan SpaceRunner JP/NSK B96MC 1962 stammt ursprünglich von Seibu Bus, wo er 2002 in Dienst gestellt wurde.

Isuzu Journey K wie 1505 machten einst einen Großteil der Flotte aus.





Die Fern- und Reisebusse tragen diese blau/weiße Lackierung. 418 ist ein Isuzu Gala der alten Bauform.

Nach den Cubics kamen auch viele hochflurige Ergas in den Bestand. Wagen 391 trägt eine etwas modifizierte Lackierung mit silbernem Streifen.

Wagen 86 ist eiun Isuzu Cubic mit FHI 7E-Aufbau. Das 2002 gebaute Fahrzeug stammt von Sotetsu und wurde in die alte blau/silberne Farbgebung von Iwate-ken Kotsu umlackiert.


Zweites Unternehmen in Morioka ist Iwate Kenpoku Bus, wobei das -poku Norden bedeutet und dementsprechend vor allem Verkehre imNorden von Iwate bedient werden. Demenstprechend sind in Morioka vor allem Fernbustaugliche Fahrzeuge zu sehen, wie Hino Selega R 1982, ein ex-Keio-Fahrzeug von 2002.

Im Vorotverkehr kommt dagegen Nissan SpaceRunner JP/NSK 345 zum Einsatz.

Zweiter Zwischenstopp am folgenen Abend war dann Fukushima. Ein Name der auch hierzulande bekannt ist, wenn auch aus den völlig falschen Gründen. Die Stadt Fukushima liegt im Inland ca. 100 km vom havarierten Atomkraftwerk entfernt. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen, drittgrößten japanischen Präfektur, die den gesamten Südtteil Tohokus einnimmt. 

Der Busverkehr in der Stadt ist fest in der Hand von Fukushima Kotsu, wie Iwate Kenpoku zur Michinori-Gruppe gehörend. Da früher einmal Mitsubishi Anteilseigner war, stammen nach wie vor viele Busse von dort, inzwischen aber auch von Isuzu und Hino.

Auch in Fukushima war bei letztem Licht mit Wagen 1411 noch ein Journey K unterwegs.

1974 ist ein 10,5m langer Hino Rainbow HR

Aus der Mitsubishi-Ära stammt AeroMidi 2417 mit bei diesem Typ eher seltener Hecktür. Er kam 1996 neu zu Fukushima Kotsu.

Neben Fukushima Kotsu berteibt auch JR Bus Tohoku einige Linien ab Fukushima. Isuzu Erga Hochflurbus 531-09561 präsentiert sich in der dortigen Variante der blau/weißen JR-Busfarben.

 

Freitag, 23. Februar 2024

Sendai: Tohokus grüne Metropole

Sendai ist mit knapp 1,1 Millionen Einwohnern die unbestrittene Metropole der Region Tohoku und Hauptstadt der Präfektur Miyagi. Obwohl das Gebiet schon seit 20.000 Jahren besiedelt ist, wurde die Stadt erst 1600 gegründet und wuchs erst nach der Meiji-Restauration zur Großstadt. Die ganze Region war 2011 schwer vom großen Tohoku-Erdbeben betroffen, die küstennahen Stadtteile mit Hafen und Flughafen wurden vor allem durch den anschließenden Tsunami verwüstet, der in Sendai bis zu 8 km ins Land vordrang. Heute hat sich die Stadt gut erholt und rühmt sich als Green City ihrer vielen Alleen und Parks. Nur wenige Kilometer außerhalb präsentiert sich zudem die wohl schönste Küstenlandschaft Japans, die Bucht von Matsushima. Hier ragen tausende kleinster bewachsener Inselchen aus dem flachen Pazifik.  

Für den ÖPNV in der Stadt ist grötenteils das städtische Sendai City Transportation Bureau zuständig, das neben zwei U-Bahn-Linien ein umfagreiches Stadtbusnetz betreibt. Die ersten städtischen Straßenbahnen verkehrten in Sendai 1926, die ersten Stadtbusse 1942. Neben dem städtischen Busbetrieb sind auch JR Bus Tohoku und die Meitetsu-Tochter Miyagi Kotsu im Stadtgebiet tätig, beide haben auch Linien des Transportation Bureaus übernommen. 

Am riesigen Busbahnhof vor dem JR-Bahnhof treffen sich die meisten Stadtbuslinien. Hochflurbusse sind nur noch vereinzelt zu sehen, so wie UD Trucks (Nissan) SpaceRunner UA/FHI 7E 63. Das 1998 gebaute Fahrzeug ist top gepflegt und weist sogar die Logos von UD Trrucks und FHI auf.

Eine weitere Rarität ist Wagen 207, ein Isuzu Cubic mit der sehr seltenen flachen Frontvariante. Der Bus wurde im Jahr 2000 gebaut. Die grün/blaue Lackierung wirkt zwar etwas retro, steht aber allen Fahrzeugtypen sehr gut.


Einer der wenigen Midibusse in Sendai ist SpaceRunner RM/FHI 8E Wagen 570 aus dem Jahr 2002.

Dominierender Fahrzeugtyp ist einmal mehr der Isuzu Erga. Wagen 1320 stammt von 2014.

2018 beschaffte Sendai City Bus eie große Anzahl Isuzu Erga II wie Wagen 1717...

... bevor 2018 wieder Mitsubishi Fuso mit dem AeroStar MP38 zum Zuge kam.

Unter dem Namen Loople beetreibt das Transportation Bureau in der Innenstadt eine touristische Ringlinie. Zum Einsatz kommen "retrofizierte" Hino Rainbow II, die alle unterschiedlich lackiert sind. Wagen 100 vom Baujahr 2017 trägt die alte Straßenbahn-Farbgebung der 60er Jahre.

Sendais Nord-Süd-U-Bahn-Linie wurde 1987 eröffnet, so dass die Züge aktuell zum Ersatz anstehen. In der Station Yaotome lassen sie sich auch am Tageslicht fotografieren.

Die nördliche U-Bahn-Endstelle Izumi-Chuo ist ein großer Busknoten, hier dominiert allerdings Miyagi Kotsu. Das Unternehmen verwendet dieselbe Lackierung wie die Meitetsu-Schwesterbetriebe im Raum Nagoya.



Miyagi Kotsu kommt aber auch bis ins Stadtzentrum. AeroStar MF35 2061 erreicht den Hauptbahnhof.

Mittwoch, 21. Februar 2024

Zurück auf Honshu: Aomori und Hirosaki

Kommt man von Hokkaido wieder nach Honshu befindet man sich in der Präfektur Aomori. Ähnlich wie auf Hokkaido ist das nördliche Honshu, auch Tohoku genannt ziemlich dünn besiedelt - zumindest für japanische Verhältnisse. So leben in den 40 Gemeinden der Präfektur Aomori nur rund 1 Million Einwohner, auch hier mit deutlich sinkender Tendenz. Immerhin erreicht seit 2002 der Tohoku Shinkansen die Präfekturhauptstadt, von wo aus die Züge dann durch den Seikan-Tunnel nach Hokkaido weiterfahren. Interessanter als die Stadt Aomori ist die rund 30 km südwestlich gelgene Burgstadt Hirosaki. Die wunderschön vor der Kulisse des noch aktiven Vulkans Iwaki gelegene Burg wurde 1597 gegründet, er Burgfried stammt immerhin aus dem Jahr 1810. Hier oben war Ende April immerhin die Kirschblüte angekommen. Heute hat Hirosaki rund 170.000 Einwohner und ist größter Apfelproduzent Japans. 

Für den ÖPNV in Stadt und Umland ist die Konan Railway und ihre Tochter Konan Bus zuständig. Auf der Schiene betreibt das 1926 gegründete Unternehmen, an dem Meitetsu aus Nagoya maßgeblich beteiligt ist, zwei nicht verbundene, aber elektrifizierte Nebenbahnen. Der bereits 1931 aufgenommene Busbetrieb bedient von fünf Niederlassungen aus Verkehre im Westteil der Präfektur. Zum Einsatz kommen hauptsächlich Midibusse von Fuso und Hino.

Konan Bus 51120 ist ein Hino Rainbow RJ, unterwegs in der Innenstadt von Hirosaki.

Auch Konan Bus hat viele Busse gebraucht übernommen. 51221 stammt wie der zuvor gezeigte Rainbow von der Tobu-Tochter Asahi Motors, er worde im Jahr 2000 gebaut.

 
Auch Konan Bus betreibt natürlich Fernbuslinien. Hino S´elega 51904 (Baujahr 2007) verlässt den Bahnhof Hirosaki.

In größerem Umfang setzt Konan Bus Kleinbusse vom Typ Mitsubishi Fuso Rosa ein. 32303 ebenfalls am Bahnhof Hirosaki.

Eine Retro-Lackierung trägt Fuso AeroMidi 31604. Der 2004 gebaute Bus stammt von Kyoto City Bus.

Nicht fehlen darf natürlich der Hino Rainbow II, 53007 am Bahnhof Hirosaki.

Der stadtseitige Endpunkt der Owani-Linie von Konan Railway liegt sehr fotogen direkt am Flussufer. Zum Einsatz kommen auf beiden Linien ehemalige Tokyu-Züge.

Die Präfekturhauptstadt Aomori mit ihren rund 270.000 Einwohnern bietet weniger Sehenswertes, nicht zuletzt da sie als wichtige Hafenstadt im 2. Weltkrieg zu 90% zerstört worden war. Aber immerhin gibt es den nördlichsten städtischen Bussbetrieb Japans, Aomori City Bus mit einer recht modernen Flotte. Das Liniennetz wurde in den letzten Jahren auf das Stadtgebiet beschränkt, darüber hinausgehende Linien übernahm Konan Bus. Alle Linien treffen sich an einem großen Busbahnhof direkt am JR-Bahnhof in der Innenstadt. Der Shinkansen-Bahnhof Shin-Aomori liegt einige Kilometer weiter südlich.  

Die Stadtbusse in Aomori sind in gefälligen Grüntönen lackiert. Mistubishi AeroStar MF38 1105 vom Baujahr 2017 verlässt den JR-Bahnhof.

Einige ältere Schätzchen hat es auch noch, so wie Hino Blue Ribbon 1227, der 1997 in Dienst gestellt wurde.

Bei Wagen 1319 handelt es sich um einen FHI 7E-Aufbau auf Isuzu-Chasssis, gebaut 1998.

Zuletzt noch ein Hino Blue Ribbon II, Wagen 1387.