Sonntag, 19. Juli 2020

Tórshavn: Die Hauptstadt am Ende der Welt

So formuliert es zumindest die Tourismusinformation. Tórshavn ist die gemütliche, aber dennoch geschäftige Hauptstadt der Färöer. Sie liegt im Südosten von Streymoy geschützt durch die vorgelagerte Insel Nólsoy. Bereits ab dem Jahre 900 wurde die Halbinsel Tinganes im Hafen als zentrale Versammlungsstätte der Insel genutzt, noch heute ist hier in hübschen kleinen Holzhäusern die Regierung der Färöer untergrebracht. Die Kommune, die inzwischen den gesamten Südteil von Streymoy umfasst, hat heute rund 20.000 Einwohner. 

Einen Stadtbusverkehr gab es bereits ab 1944, von der Kommune wurde dieser 1979 unter dem Namen Bussleiðin (Buslinien) übernommen und graduell ausgeweitet. Seit 2019 gibt es insgesamt acht Linien, wobei die Linien 1 und 2 viertelstündlich sowie die Linien 3 und 4 halbstündlich verkehren. Die Linie 5 ist eine Schulbuslinie und die Linien 6 und 7 erschließen die weiter entfernten, aber zur Kommune Tórshavn gehördenen Orte Kollafjorður, Kaldbak und Kirkjubøer, hier ist teilweise am Stadtrand aus den Stadtlinien umzusteigen. Abends und am Wochenende wird generell stündlich gefahren, die Vororte werden dann kombiniert von der Linie 8 bedient. Die Mitfahrt ist auf allen Linien kostenlos, was für gute Besetzungszahlen sorgt.

Betrieben wir das Bussleiðin-Netz seit 2011 von einem Konsortium aus den Unternehmen Gundurs Bussar, HZ Bussar und Jon Thomasen. Zum Einsatz kommen auf den Linien 1-5 und teilweise 6 insgesamt 15 zur Betriebsaufnahme beschaffte SOR CN 9,5 aus Tschechien, die auf die einzelnen Konsortialmitglieder verteilt sind. Auf der 6 und der 7 kommen je ein Volvo B12M/Säffle und ein Volvo 8900 von Gundurs Bussar zum Einsatz.

Den zentralen Umsteigepunkt Steinatún in der Innenstadt verlässt Jon Thomasen MF 221 auf der Wochenendlinie 8.

SOR mit Stadt- und Hafenpanorama: Gundurs Bussar GB 450 nähert sich der Endstation der Linie 1 in Argir bei typisch färöischem Wetter - vorne Sonne, hinten Regen (zwei Minuten später dann umgekehrt)

Bei der Festung Skansin beim Fährterminal ist HZ Bussar HZ 386 unterwegs.

Ein schöner Fotostandort liegt oberhalb des Steinatúns, hier kommen alle Stadtlinien vorbei, so auch AP 893 von Jón Thomasen.

Am Endpunkt Hvitanes der Linie 3 zeigt sich BN 954, ebenfalls von Jon Thomasen. Hier kann man auf die Linie 7 nach Kollafjorður umsteigen.

Die schönste Bussleiðin-Linie ist sicher die 6V (West) nach Velbastaður und Kirkjubøer. Ausgangspunkt ist die Endstelle Norðasta Horn der Linie 2. Dor stehen die beiden Thomasen-Busse AE 570 auf der 2 und FM 854 auf der 6V zum Umstieg.

Endpunkt der 6V ist Kirkjubøer an der Westküste von Streymoy. Das Dorf war im Mittelalter das geistige Zentrum und Bischofssitz der Färöer. Die Ruine des Doms steht noch, zudem die ältesten Holzhäuser der Inseln, typischerweise mit bewachsenem Grasdach.

Die schmalen Sträßchen in Velbastaður und Kirkjubøer lassen auf der 6V maximal den Einsatz der SORs zu. Thomasen TM 701 erreicht hier gerade die Endstelle.

Auf dem Ostast der Linie 6 nach Kaldbak (6E) kommt Volvo B12M LR 260 von Gundurs zum Einsatz, hier verlässt er gerade Torshavn.

Stammfahrzeug auf der 7 ist dagegen Gundurs Volvo 8900 GA 403. Er hat hier gerade die stadtseitige Umsteigestelle zur Linie 3 in Hvitanes erreicht.

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