Dienstag, 15. Juni 2021

Carros de Sao Goncalo - in den Grünen Norden

Der Norden Madeiras liegt den Atlantikwinden zugewandt und bekommt daher viel mehr Regen ab als der Süden. Sattes Grün bestimmt hier das Landschaftsbild. Um auch auf der Südseite Landwirtschaft zu ermöglichen, bauten die Insulaner ein beeindruckendes Netz an Bewässerungskanälen, den sogenannten Levadas. Deren Wartungswege sind heute sehr beliebte, wenn auch nicht immer ganz ungefährliche Wanderrouten, da sie teils durch Einschnitte, in Felswänden oder durch enge, unbeleuchtete Tunnel führen. Größter Ort an der Nodküste ist Santana, wo es noch einige Exemplare traditioneller Inselhäuser mit weit heruntergezogenen Strohdächern gibt. Weitere sehr bunte Bauten hat man nachgebaut. 

Die Buslinien von Funchal über das Zentralgebirge in diese Region betreibt das Unternehmen Companhia dos Carros de Saõ Gonçalo (CCSG). Das Unternehmen ist eine Tochter von Horarios do Funchal, unter deren Namen das Netz auch vermarktet wird, auf Bussen und Fahrscheinen findet sich aber nur der Name der CCSG. 

Gegründet wurde der Betrieb bereits 1939 im gleichnamigen Vorort Funchals. Nach der Abgabe der Stadtlinien an Transfuchal 1983 blieben mehreren Betrieben nur wenige Überlandlinien, so dass 1997 die CCSG, die zwischenzeitich mit zwei weiteren Unternehmen eine gemeinsame Betriebsgruppe gebildet hatte, zusammen mit der Companhia dos Automoveis de Santo Antonio (CASAL) von HF übernommen wude. HF bildete dazu zunächst die Tochtergesellschaft Autocarros de Camacha, die später wieder den historischen Namen CCSG bekam. 2001 kam auch noch die Sociedade de Automoveis do Saõ Roque de Faial (SASRF) hinzu, die die Linien an die Nordküste einbrachte. 

Noch heute sind etliche Busse der übernommenen Unternehmen im Einsatz, die ehemaligen SASRF-Linien werden meist mit Hochdeckern betrieben. Die Lackierung ist silber/gelb/weiß, einige Hochdecker sind nur grau/weiß. Als einziger Überlandbetrieb verwendet CCSG Wagennummern, die im Unterschied zur HF-Stadtbusflotte vierstellig sind.

Vor allem auf den Linien von Funchal nach Osten kommen die Volvo B10M/Camo Flecha II zum Einsatz, die es sowohl mit Mittel- als auch mit Hecktür gibt. 1055 wurde von CCSG bereits vor der Übernahme durch HF im Jahr 1984 beschafft.

Aus der gleichen Serie stammt 1052, der hier das mit wunderschönen Bus-Wandgemälden geschmückte Rodoeste-Depot in Funchal passiert

Ebenfalls original CCSG ist Wagen 1101, ein Volvo B10M mit Aufbau von Salvador Caetano (es gibt auch identische Camo-Aufbauten). Er stammt vom Baujahr 1987.

1905 ist ein B12/Camo von 1996, der hier in Santana seine Wochenendruhe verbringt.

 Unter 1929 steckt dagegen ein Scania K113CLB, der 1994 von der SASRF beschafft worden war. Auch er steht in Santana, wie überhaupt die meisten Überlandbusse an Außenstellen stationiert sind.

Nein, kein O404, sondern ein Scania L113CLB mit Aufbau von Mota, Baujahr 1990. Aufgenommen in Arco Saõ Jorge.

Nach Übernahme durch HF beschafft man für die Überlandlinien 1998 zehn Volvo B10B mit Camo Jupiter-Aufbauten. 1704 legt sich in Santana in die Kurve.

Für die kürzeren Linien folgten 2001 vier B10M mit Marcopolo Allegro-Karosserien. 1201 steht abfahrbereit in Santo da Serra. Dies sind die neuesten Linienbusse bei der CCSG.

Ebenfalls von Marcopolo kamen 1999 drei Hochdecker auf DAF SB4000, 2002 erreicht hier Funchal.

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