Samstag, 26. November 2022

Kauno Rajons: Busse für den Speckgürtel

Die Stadt Kaunas wird vom Kauno Rajons umschlossen. In diesem wurden wie überall in Litauen die Funktionen von Landkreisen (Rajon) und Gemeinden zusammengelegt. Da der Kauno Rajons mit rund 100.000 Einwohnern recht dicht besiedelt ist, besteht hier ein umfangreiches Busnetz, das von der Rajonverwaltung organsiert und von mehreren privaten Unternehmen betrieben wird. Größter Betreiber ist einmal mehr Kautra, die 1995 als Abspaltung von Kauno Autobusai für den Fern- und Überlandverkehr entstand.

Kautra setzt im Vorortverkehr hauptsächlich Busse von Temsa ein, darunter auch den eher selten zu sehenden Überlandbus LD 12. Wagen 136 von 2016 kommt hier gerade am Busbahnhof an.

Ebenso zu sehen sind Midibusse vom Typ Temsa MD 9 LE wie Wagen 254 am Kauno Plis.

Das Kontrastprorgamm bietet das Unternehmen Merula: Hier kommen ausschießlich gebrauchte westeuropäische Busse im Farbkleid ihrer Vorbesitzer oder in Weiß zum Einsatz. Dieser Setra S 315 UL stammt von Stanglmeier aus Mainburg.

Unverkennbar eine Vergangenheit im VBN hatte dieser S 315 NF, er stammt von Wolters aus Stuhr, wo er die Nummer 489 trug.

Nicht weit entfernt davon, bei der Hülsmann-Tochter Bruns war dieser Citaro Ü zuhause. In Zetel hörte er auf das Kennzeichen FRI-DN 966.

Ebenso im Kauno Rajons aktiv ist das Unternehmen Uma Trans. Auch hier setzt man auf Busse aus Deutschland. MAN ÜL 313 B1201 war vorher bei Schäfer im sächsischen Blochwitz als RG-HN 18 unterwegs.
 
Aus dem nördlich anschließenden Nachbar-Rajon Jonava kommt Jonavos Autobusai in dichten Abständen nach Kanuas. Wagen 95, ein MAN ÜL 314 von 2009 kommt auch aus Deutschland, er war zuvor bei Rische in Lickenwalde als TF-PR 114 im Einsatz.

Freitag, 25. November 2022

Die längste Brücke der Welt

Vom Aleksotas-Hügel am oberen Ende der Standseilbahn hat man einen schönen Blick auf das Stadtzentrum. Die im Vordergrund sichtbare Vytauto-Brücke galt früher als längste Brücke der Welt - ihre Überquerung dauerte 13 Tage! Die Memel bildete nämlich die Grenze zwischen dem russichen Zarenreich, in dem noch der julianische Kalender galt, und Preußen, wo nach gregorianischem Kalender gerechnet wurde. Wie der Schriftzug am Altstadtufer zeigt sind die Litauer generell und die Kaunaser nochmal im besonderen vollkommen basketballverrückt. Das Team von Zalgiris Kaunas gilt als eines der besten in Europa. Gut sichtbar ist die niedrige Bauweise der Stadt, aufgrund der Frontstellung der Stadt durften die Häuser maximal zwei Stockwerke haben, was der Altstadt ein sehr kleinstädtisches Flair verleiht.

Unterhalb des Aleksotas-Hügel an der Seilbahn-Talstation steht MAN 12C Nummer 923, einer von 100 Stück dieses Typs. Im Hintergrund die Türme des Jesuitenklosters und des Alten Rathauses.

Gelenkbusse sind in Kaunas eher wenige zu finden, sie fahren vor allem auf den Linien 23 und 46. MAN NG 363 885 vom Baujahr 2006 war bis 2016 für das Unternehmen Michalszewski im Warschauer Stadtverkehr unterwegs.

Ansonsten kommen die Gebrauchtbusse weitgehend aus den Niederlanden. Van Hool A330 Nummer 855 stammt vom GVU Utrecht, wo er die Nummer 132 trug. 2015 übernahm Kauno Autobusai insgesamt 20 Busse dieser Serie.

Auch Van Hool-Gelenkbusse kamen aus Utrecht: AG 300 Nummer 801 wurde allerdings 2001 an Connexxion als Wagen 7865 abgeliefert und ist seit 2013 in Kaunas.

Und sogar die Doppelgelek-Version AGG 300 ist vorhanden, auch diese vier Busse übernahm man 2015 aus Utrecht. GVU 902 heißt bei Kauno Autobusai heute 839.

Den Oudsten-Busse im Einsatz dürften mittlerweile extremen Seltenheitswert besitzen. In Kaunas fahren allerdings noch vier Alliance B93 aus Den Haag. Hinter Wagen 797 verbirgt sich der ex-HTM Wagen 918.

2012 beschaffte Kauno Autobusai 24 Solaris Urbino 12 CNG. Wagen 773 ist hier vor dem (Fern-)Busbahnhof zu sehen. Auch dieser wurde im Vorgriff auf das Kulturhauptstadtjahr völlig neu gebaut. Die Linie 7 ist eigentlich eine Trolleybuslinie, die temporär stromlos betrieben wurde.

Schon 2004/2005 kamen von Solaris 55 Urbino 12, von denen allerdings die ersten schon wieder ausgemustert sind. Nicht so Wagen 644, der hier an der Laisves Aleja (Freiheitsalle), der zentralen Achse der Neustadt zu sehen ist.

Von der Maas an die Memel! Volvo 7700 Nummer 557, der hier am Pausenplatz neben dem Bahnhof steht, ist einer von 16 Fahrzeugen dieses Typs, die 2018 aus Maastricht kamen, wo er die Veolia-Nummer 3852 trug.

2018 durfte Temsa 25 Avenue 12LF liefern. Wagen 517 umfährt die Innenstadt.

Um Altas-Sprinter kommt man auch in Kaunas nicht herum. MB Sprinter 516 CDI / Cityline L Nummer 349 aufgenommen am Kauno Pils.

Donnerstag, 24. November 2022

Kaunas: Investieren für die Kulturhauptstadtswürde

Kaunas ist mit fast 300.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Litauens und aufgrund der etwas abseitigen Lage der Hauptstadt knapp 100 km südöstlich der wichtigste Verkehrsknotenpunkt des Landes. Die Stadt an der Mündung der Neris in die Memel (litauisch Nemunas) entwickelte sich bereits im Mittelalter zu einem wichtigen Handelsplatz zwischen Ost und West. Die Zaren befestigten die westlichste Stadt ihres Reiches mit nicht weniger als neun Festungsbauwerken, die aber letztlich nutzlos waren. Nach der Unabhängigkeit Litauens war Kaunas in den 20er und 30er Jahren Hauptstadt, da Vilnius seinerzeit zu Polen gehörte. In dieser Zeit enstanden viele Gebäude im Jugend- und Bauhausstil in der Neustadt. Durch diese wie auch die historische Altstadt erstreckt sich eine 2,5 km lange Fußgängerzone, die erste in der damaligen Sowjetunion. Die reichhaltige Geschichte und Kultur der Stadt trug Kaunas in diesem Jahr gemeinsam mit dem luxemburgischen Esch und dem serbischen Novi Sad den Titel der europäischen Kulturhauptstadt ein. 

Von 1982 bis 1929 verkehrte eine Pferdebahn zwischen Bahnhof und Altstadt, seit 1924 gibt es auch einen Stadtbusverkehr, der zehn Jahre später durch die auch heute noch verantwortliche städtische Gesellschaft Kauno Autobusai übernommen wurde. Seit 1956 besteht ein Obusbetrieb, der 2014 auf Kauno Autobusai verschmolzen wurde. Das rund 54 km lange Trolleybusnetz wird von 14 Linien bedient, wobei es sich bei mehreren davon um gegenläufige Ringe handelt. Hinzu kommen noch 47 Linien, die von Diesel- oder Gasbussen bedient werden. Anders als in den anderen baltischen Großstädten gibt es in Kaunas keine Doppelbelegungen von Liniennummern. Im Vorgriff auf das Kulturhauptsadtsjahr wurde von Kauno Autobusai erheblich investiert: 85 Solaris Trollino 12 und 100 MAN Lions City 12C kamen in den letzten drei Jahren in Betrieb. Daneben sind aber auch noch einige gebraucht übernommene Busse, vorwiegend niederländischer Provinienz, im Einsatz. Zudem gibt es in Kaunas zwei sehenswerte Standseilbahnen.

15 Berkhof Premier AT18 wurden 2016 und 2017 aus Arnhem übernommen. Wagen 054 vom Baujahr 2002 trug dort die Nummer 5223. Bei meinem Besuch wurde aufgrund von Baumaßnahmen in der Innenstadt teils mit Hilfsantrieb gefahren.

Die Berkhofs kommen vor allem auf der Ringlinie 14 zum Einsatz. 050 (ex Arnhem 5222) fährt hier aufgebügelt in der Nähe des Busbahnhofs.

Da aufgrund der Baumaßnahmen einige Trolleybuslinien mit Dieselbussen gefahren wurden, kamen von den 42 Solaris Trollino 12 III nur wenige zum Einsatz. Wagen 036 vom Baujahr 2007 war im Fahrschuleinsatz.

Die meisten Leistungen sind in der Hand der Trollino IV von 2019, Wagen 140 ist hier an der Burg (Kauno Pils) unterwegs.

Die Aleksotas-Standseilbahn von 1935 führt jenseits der Memel auf den gleichnamigen Hügel. Auch diese Standseilbahn wird von Kauno Autobusai betrieben. Zum Einsatz kommen noch die Originalfahrzeuge.

Dienstag, 22. November 2022

Fernverkehr im Baltikum

Neben den riesigen Nachbarn im Osten wirken die baltischen Länder auf der Landkarte ziemlich klein - aber das sind sie nicht: Litauen und Lettland sind jeweils fast so groß wie Bayern. Und da sich gerade in Litauen die Bevölkerung deutlich stärker verteilt als in den beiden anderen baltischen Ländern ist hier auch das Fernverkehrsnetz recht gut ausgebaut. Wichtigster öffentlicher Verkehrsträger ist der Bus, da das breitspurige Eisenbahnnetz noch weitgehend aus der Zarenzeit stammt und eher die Verbindung aus Russland und Belarus zu den Häfen an der Ostsee sicherstellen sollte als für lokale Verbindungen zu sorgen. Eisenbahnverbindungen zwischen den baltischen Ländern sind gar vollständig Mangelware, dies wird sich erst mit der Inbetriebnahme des Megaprojektes Rail Baltica in den 2030er Jahren ändern: Unter diesem Titel entsteht eine Normalspurstrecke von Warschau über Kaunas und Riga nach Tallinn mit Verlängerungsoption per Tunnel bis Helsinki. Die aktuelle geopolitische Lage macht die Fertigstellung politisch zu einem prioritären Projekt. 

Einen Busbahnhof (Autobusu Stotis in Litauen bzw. Autoosta in Lettland) gibt es dagegen heute schon in jeder Stadt. Hier lassen sich auch Fahrkarten kaufen, die ansonsten teils nur Online erhältlich sind. Das Netz wird kommerziell durch eine Vielzahl privater Unternehmen bedient. Die Fahrpläne sind kaum aufeinander abgestimmt, allerdings gibt es etliche direkte Ort-zu-Ort-Verbindungen, wenn auch meistens nicht sehr häufig. Auch das Angebot zwischen den drei Ländern ist nicht sehr umfagreich, aber immerhin vorhanden. Zum Einsatz kommen vom dreiachsigen Luxus-Reisebus etwa bei der estnischen LUXexpress bis zum omnipräsenten Altas-Sprinter eigentlich so ziemlich alles.  

Das Unternehmen TOKS haben wir ja schon kennen gelernt: Neben den Flughafenbus in Vilnius ist man auch einer der größten Fernbusbetreiber in Litauen. Zum Einsatz kommen hier vorwiegend Setras der 500er-Reihe, so wie S 515 HD Nummer 68, aufgenommen am Busbahnhof von Šiauliai.

Die lokalen Busunternehmen nutzen für ihre Fernverbindungen eher gebrauchte Überlandbusse: Šilutes Autobusu Parks betreibt eine solche Linie von der Stadt Šilute am kurischen Haff in die Hauptsadt. Zum Einsatz kommt u.a. S 315 H Nummer 101 vom Baujahr 2000, der unverkennbar aus Südtirol stammt und dort bei der SAD unter der Nummer 1005 Dienst tat. 
 
Der zweite große Fernbusbetreiber in Litauen ist Kautra aus Kaunas. Neben Setras kommen hier auch Reisebusse von Temsa zum Einsatz, so wie Wagen 445, ein Safari HD 13 von 2016, aufgenommen am Busbahnhof von Vilnius. 

Auch bei Kautra kommen etliche Kleinbusse zum Einsatz. VW Crafter 5 macht gerade Pause am nagelneuen Busbahnhof seiner Heimstastadt.

Auch lettische Unternehmen setzen gerne Kleinbusse im Fernverkehr ein. Liepajas Autobusu Parks ist mit diesem Sprinter aus seiner Heimatstadt an der Ostseeküste nach Riga gekommen.

Große Busse sind aber auch unterwegs: Das Unternehmen Sabiedriskais Autobuss aus dem westlettischen Saldus setzt u.a. diesen VDL Futura FMD-2/129 mit der Nummer B-1294 ein.


Die litauische Bahn ist deutlich morderner als die lettische. Im Regionalverkehr kommen Dieseltriebzüge des Typs 630ML von PESA zum Einsatz.

Elektrifiziert sind nur die 100 km zwischen den beiden größten Städten Vilnius und Kaunas. Für die mindestens halbstündlich verkehrenden Züge werden Doppelstockzüge der Reihe EJ575 von Skoda eingesetzt.

Die einzige wirkliche Fernverbindung ist die Strecke Vilnius - Šiauliai - Klaipeda. Dabei kommen bei einigen wenigen Zügen noch lokbespannte Garnituren bestehend aus modernisierten sowjetischen Reisezugwagen (mit extrem hohen Stufen und einer Schaffnerin pro Wagen) und einer Diesellok ER20 von Siemens zum Einsatz. ER20 040 fährt hier in Šiauliai ein, um mich nach Vilnius zu bringen.

Sonntag, 20. November 2022

Šiauliai: Wiege der litauischen Nation

Die Stadt Šiauliai (deutsch früher Schaulen) liegt rund 200 km nordwestlich von Vilinus und ist mit rund 100.000 Einwohnern viertgrößte Stadt Litauens. In der Nähe der Stadt besiegten 1236 die Litauer die Ritter des Schwertbrüderordens, aus diesem Sieg entstand schließlich das Großfürstentum Litauen. Leider wurde Šiauliai in beiden Weltkriegen stark zerstört, so dass heute die Sowjetarchitektur der 50er Jahre vorherrscht. Die Stadt ist allerdings bekannt für ihre vielseitige Museumslandschaft. Zudem war sie für mich ein guter Zwischenstopp auf dem Weg von Riga nach Vilnius.

Den ziemlich umfangreichen Stadtbusverkehr mit 29 Linien betreibt das Unternehmen Busturas mit einer Mischung aus Neu- und Gebrauchtfahrzeugen, darunter etliche Busse mit Erdgasantrieb. Busturas betreibt auch mehrere Überland- und Fernbuslinien ab Šiauliai. 

Aus der lettischen Nachbarstadt Jelgava übernahm Busturas 2014 zehn Mercedes Citaro vom Baujahr 2005, darunter Wagen 1124.

Weitere sieben Citaros kamen 2017 aus Schwerin. 1130 wurde 2004 dort als Wagen 103 in Dienst gestellt.

Erdgas-Citaro 1147 kommt unverkennbar aus Oldenburg. Von dort sind seit 2019 neun Solowagen und sechs Gelenkzüge in Šiauliai, dieser hörte bei Nordbus auf die Nummer 063, aufgenommen auf der Aušros aleja.

Die von Busturas neu beschafften Stadtbusse tragen diese gelb/rote Lackierung. 1146 ist einer von zwölf 2019 beschafften MAN NL273 CNG.

Nochmals 20 Lion´s City CNG wurden 2020 von Nobina aus Schweden übernommen. Die 2009 gebauten Busse waren zuvor in Örebro unterwegs, 1169 mit der Nummer 7063. Alle wurden in gelb/schwarz neu lackiert.

2012 stellte Busturas acht Irisbus Citelis CNG in Dienst, nummerisch letzter davon ist Wagen 1525.

Von der Irisbus/Castrosua-Gemeinschaftsbestellung kamen bei Busturas 2014 ebenfalls acht Stück an. Wagen 1606 an der Aušros aleja.

Im Fernbusverkehr kommen im ganzen Baltikum gerne kleinere Fahrzeuge zum Einsatz, neben Sprintern auch Midi-Reisebusse vornehmlich aus türkischer Produktion. Busturas 2310, eriner von zehn Otokar Navigo T vom Baujahr 2015 kommt gerade am Busbahnhof von Kaunas an.


Samstag, 19. November 2022

Jenseits von VVT: Transrevis und die Vorortverkehre von Vilnius

Ab 2013 wurden von VVT Stadtbusleistungen an Subunternehmer vergeben, die seit 2017 direkt von der Stadt ausgeschrieben werden. Erste Tranche waren 18 Linien, die mit rund 60 Midibussen betrieben werden, 2018 folgten nochmals vier Hauptlinien mit 50 Gelenkbussen, darunter die Schnellbuslinie 4G. Beide Pakete sicherte sich das ortsansässige Unternehmen Transrevis, das schon zuvor Subunternehmer von VVT war, aber auch einige Überlandlinien betreibt 

Für das Gelenkbusbündel beschaffte Transrevis 50 Scania CN280UA Citywide-Gelenkbusse. V8034 ist am Nerisufer zu sehen.

Zu den von Transrevis bedienten Linien gehört auch die Schnellbuslinie 4G, die mehrere Vororte im Norden der Stadt verbindet. Scania V8011 verlässt die Endstelle Senoji mit abgestellten 14Tr im Hintergrund.

2017 übernahm man den Betrieb des ersten Bündels mit 64 Anadolu Isuzu Citibus. Zu diesem Bündel gehört auch die Flughafenlinie 88, für die einige der Isuzus wie V7066 eine spezielle Beschriftung tragen.

Auf den übrigen Linien sind die Busse im üblichen Rot unterwegs. V7046 fährt hier durch die "Republik Užupis", das Künstlerviertel der Hauptstadt.
 

Vilnius ist auch Hauptstadt des Vilniniaus apskitis, einem von zehn Regionalbezirken in Litauen. Da das Umland recht dicht besiedelt ist, gibt es ein recht umfangreiches Regionalverkehrsangebot mehrerer Unternehmen. Die Verkehre werden weitgehend kommerziell gefahren, Bestellerstrukturen gibt es nur auf kommunaler Ebene. Die meisten Regionalbusverbindungen bedienen entweder den Busbahnhof (Autobusu stotis) neben dem Hauptbahnhof oder schließen an den Terminals in den Vororten an das Stadtnetz an. Der Überlandverkehr wird noch viel stärker als die Stadtvekehre von gebrauchten Importbussen aus Nord- und Westeuropa dominiert.

Größter Regionalbusbetreiber im Raum Vilnius ist Vilniaus Rajonu Autobusu Parks (VRAP) aus Nemenčine. Neben vielen Sprintern und Craftern kommen vor allem Überlandbusse aus EvoBus-Produktion zum Einsatz. Wagen 38 ist ein Setra S315UL-GT, der ehemals bei Bayer in Ehingen im Einsatz war. Die Zielanzeige zeigt noch Nummern und Ziele aus dem dortigen Stadtverkehr.

Nur wenige Kilometer weiter war einst S 415 UL LRK-837 zuhause, und zwar bei Klöpfer in Neenstetten. Dort hörte er auf das Kennzeichen UL-CH 118. Aufgenommen in Pilaite.

Auch MB Integro MHD-680, der in Antakalnis auf seinen nächsten Einsatz wartet, hat unverkennbar eine württembergische Vergangenheit, er war vorher bei der Wiest+Schürmann-Tochter Stadtverkehr Schwenningen als VS-YM 11 unterwegs.

Das Unternehmen TOKS ist einer der großen Fernbusbetreiber in Litauen. Angeboten wird aber auch eine Flughafenlinie, auf der speziell folierte VW Crafter mit Altas-Aufbau zum Einsatz kommen. Wagen 55 verlässt gerade den Busbahnhof von Vilnius.

Von der Geierley (am Mittelrhein) nach Šalčininkai (an der weißrussischen Grenze): MB Intouro LOG 573 von Šalčininkų autobusų parkas wurde 2008 an die tschechische ICOM-Gruppe geliefert, fuhr aber von 2016 bis 2020 unverkennbar bei Bohr in Lautzenhausen.