Montag, 14. November 2022

Jurmala: Badewanne des Baltikums

Nur wenige Kilometer vor den Toren Rigas liegt Jurmala, mit seinem kilometerlangen, flachen Stränden war es schon zu Sowjetzeiten einer der exklusivsten Badeorte des Riesenreiches. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten. Jurmala besteht eigentlich aus mehreren alten Fischerdörfern und wurde im 19. Jahrhundert zum Seebad. Von Riga aus erreicht man Jurmala entweder mit der im Halbstundentakt fahrenden S-Bahn oder den häufig verkehrenden Kleinbussen, die als Marschrutkas (vom russischen wie lettischen Marschrut = Linie, eines der vielen deutschen Lehnwörter in beiden Sprachen) bekannt sind. Diese werden von Rigas Mikroautobusu Satiksme (RMS) betrieben. Innerhalb der Stadt verkehrende Busse sind in den RS-Farben blau/weiß lackiert, Vorortbusse u.a. nach Jurmala sind orange/weiß. Zum Einsatz kommen MB Sprinter und VW Crafter, die lokal ausgebaut wurden. 

RMS M1206 ist ein VW Crafter 50 für den Stadtverkehr, gesichtet auf dem Raina Bulvaris. Alle RMS-Kleinbusse verfügen über eine Niederflur-Heckplattform.

Die Vorortversion repräsentiert Sprinter M1252 am Hauptbahnhof. Im Hintergrund übrigens ein Skoda 24Tr als Fahrschulbus in gelborange. 
 

In Jurmala betreibt die Jurmalas Autobusu Satiksme (JAS) ein Stadtbusnetz mit fünf Linien. Zum Einsatz kommen vor allem 14 Anadolu Isuzu Citibus Midis wie J1012 am Bahnhof des Hauptorts Majori.

Auch einige Crafter sind im Bestand von JAS, hier M1185 ebenfalls in Majori.

Die Strecke nach Jurmala und weiter nach Tukums ist auch die meistbefahrene des Vorortbahnnetzes von Riga, dass von der staatlichen Pasažieru Vilcens (PV, = Personenzug) bedient wird. Das Netz umfasst 5 Linien, die noch vollständig mit den in Riga für die gesamte Sowjetunion gebauten ER2-Triebzügen bedient werden. Neue Skoda-Züge sind allerdings bestellt. Der übrige Eisenbahn-Personenverkehr in Lettland ist sehr gering, dort fahren nur etwa 10% der PV-Fahrgäste.  

Abfahrbereit steht in Majori ER2-134105 Richtung Tukums.
 
ER2T-96409 gehört schon zur moderneren, ab 1987 in Riga gefertigten Variante. Er kommt gerade am Rigaer Hauptbahnhof Riga Pasazieru an.

Der Bus-Vorortverkehr wird von mehreren privaten Unternehmen sichergestellt, daunter vor allem vom Unternehmen Nordeka, das neben Sprintern vor allem MB Integros wie hier Wagen 315 und Setra S 415 UL einsetzt.

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