Donnerstag, 18. Januar 2024

Nagoya zweiter Versuch

Für die viertgrößte japanische Stadt Nagoya reichte es beim letzten Mal ja nur für einen Kurzbesuch, das war dieses mal zu ändern. Nagoya ist dir größte Metropole der Region Chubu, die sich weit nördlich bis Niigata am Japanischen Meer erstreckt und daher anders als die anderen japanischen Regionen nicht wirklich eine Einheit bildet. Deshalb nennt man den südlichen Teil mit den Präfekturen Aichi, Gifu und Shizuoka auch Tokai. Nagoya ist Hauptstadt der Präfektur Aichi und wurde nach der mehr oder weniger fläckendeckenden Zerstörung im zweiten Weltkrieg im modernen Schachbrettmuster wieder aufgebaut. Viel historisches gibt es daher nicht, das Stadtzentrum ist aber mit einigen langgestreckten Parks nicht unangenehm.

Für den ÖPNV im Stadtgebiet ist größtenteils das Städtische Nahverkehrsbüro (Nagoya-shi Kōtsūkyoku) zuständig. Insgesamt sechs U-Bahn-Linien, eine Spurbusstrecke und ein umfangreiches, als Nagoya City Bus bezeichnetes Busnetz erschließen die Stadt. 2022 feierte man das 100-Jährige Jubiläum des Verkehrsbetriebs, weshalb auch in Nagoya einige Busse in speziellen Retro-Lackierungen unterwegs sind.

Auf dem Abstellplatz bei der U-Bahn-Station Hongo warten die Isuzu Ergas NH-167 und NS-135 des städtischen Verkehrsbüros auf ihren nächsten Einsatz.

Ebenfalls ein Erga, aber mit NSK B-96-Aufbau ist NN-77, unterwegs am Umsteigeknoten Ozone im Norden der Stadt.

Für einige Hauptbuslinien setzt City Bus Fahrzeuge in weiß/roter Lackierung ein. J-Bus/Isuzu Erga II befährt die zentrale Sakae-Kreuzung.

Wagen NH-79 soll mit seiner Jubiläumslackierung an die 1974 eingestellte städtische Straßenbahn erinnern.

Ebenfalls eine Retro-Lackierung zum 100-Jahr-Jubiläum des Verkehrsbetriebs trägt Erga/NSK NN-69, wie das vorherige Bild aufgenommen am Bahnhof Kanayama.

Die Yutorito Line in Nagoya ist die einzige Spurbuslinie in Japan, sie führt ab Ozone rund 6,5 km nach Nordosten auf einer aufgeständerten Trasse. Weiter fahren die drei Linien dann auf normalen Straßen. Interessanterweise gilt für den Spurbusabschnitt der U-Bahn-Tarif, für die restlichen Strecken der Stadtbustartif. Zum Einsat kommen 25 hochflurige (!!) Hino Blue Ribbon City Hybrid, die im alphanummerischen Bezeichnungsschema den Kennbuchstaben G erhalten haben. Sie gehören wie auch die Infrastruktur einer separaten Gesellschaft, werden aber vom städtischen Verkehrsbüro betrieben. G-04 an der Haltestelle Kawamura.
Die älteste und wichtigste U-Bahn-Linie Nagoyas ist die 1957 eröffnete Higashiyama Line, die die Stadt auf der zentalen Ost-West-Achse durchmisst. Zug 5675 aus den 90er Jahren fährt in die Station Hongo ein.


Die Tsurumai Line führt von Nordwest nach Südost durch die Stadt und wird an beiden Enden auf Linien der Meitesu-Vorortbahn durchgebunden. Im Osten wird Toyota-shi erreicht, Hauptsitz des gleichnamigen Autokonzerns und größter Arbeitgeber in der Region. Zug 3152 fährt in die westliche Endstation Kami-Otai ein.

Eines der interssantesten Verkehrsmittel der Region Nagoya ist die Magnetschwebebahn Linimo (für LINearMOtor), die im Anschluss an die Higashiyama Line das Gebiet der Expo 2005 erschließt und auch zu dieser als Technologieträger für das von Japan Airlines entwickelte HSST-System eröffnet wurde. Zug 02 verlässt die Haltestelle Irigaike-Koen, im Hintergrund das Toyota-Museum.
In ganz Tokai und Mie ist JR Central (JR Tokai) unterwegs, die weitaus profitabelste der 1987 privatisierten JR-Gesellschaften. Profitbringer ist natürlich in erster Linie der Tokaido Shinkansen, so dass man im Vorort- und Regionalverkehr nicht so engagiert sein muss. Dementsprechend ist das JR-Netz um Nagoya auch wesentlich weniger dicht als in Tokyo oder Kansai. Omnipräsent sind die Züge der Baureihe 313, die ab 1999 gebaut wurden. 313-2501 steht in Mishima. 

Für den Vorotverkehr in Nagoya wird seit 2022 die Nachfolgegeneration 315 in Dienst gestellt, sie fahren momantan vor allem auf der Chuo Line. Der allererste Zug, 315-1, erreicht mit einem Rapid nach Nagoya den Bahnhof Kozoji.

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