Samstag, 20. November 2021

Blau und Weiß - Der HSL-Stadtbusverkehr

Helsinki ist eine relativ junge Stadt, gegründet wurde sie erst 1550 von Schwedenkönig Gustav Vasa als Konkurrenz zur Hansemetropole Reval (heute Tallinn) auf der anderen Seite des finnischen Meerbusens. Die Entwicklung der Stadt war aber langsam und nahm erst Fahrt auf, als der Zar nach dem Sieg gegen die Schweden 1809 das 3500-Einwohner-Städtchen zur Hauptstadt machte, weil es näher an St. Petersburg lag als das schwedisch geprägte Turku, das diese Funktion bis dahin hatte. Dann allerdings wurde die Stadt planmäßig durch den Architekten Carl Ludwig Engel im Neorenaissancestil auf- und umgebaut. Die Ähnlichkeit zu St. Petersburg ist im Zentrum klar sichtbar. 

Der Busverkehr in der Hauptstadtregion wird ebenfalls durch HSL organisiert, alle Linien sind aber an private Unternehmen vergeben, die Betreiber werden per Ausschreibung ermittelt. Insgesamt fahren für HSL rund 1.200 Busse, wobei Dreiachser der 14-Meter-Klasse einen großen Anteil ausmachen. Gelenkbusse kommen dagegen erst seit kurzem wieder zum Einsatz. 

Traditionell sind die Stadtbusse in Helsinki blau/weiß, diese Farbgebung wurde auch von HSL übernommen. Es sind aber auch noch Busse in den alten Unternehmenslackierungen im Einsatz, vor allem bei Helsingin Bussiliikenne.

Einen kommunalen Busbetrieb gibt es nicht mehr, die HKL-Bussparte wurde 2005 mit der ebenfalls städtischen Suomen Turistauto zu Helsingin Bussiliikenne fusioniert, dieses Unternehmen verkaufte die Stadt 2015 an Koiviston Auto. Das Unternehmen ist nach wie vor einer der größten Vertragspartner von HSL, hat aber in den letzten Jahren Marktanteile vor allem an Nobina und die VR-Tochter Pohjolan Liikenne verloren. Weitere Betreiber sind Savonlinja, Korssisaari, Tammelundin Liikenne und Taksikuljetus im Kleinbusbereich.

Noch in der alten Lackierung von Helsingin Bussiliikenne präsentiert sich Volvo 8700LE 941 in Töölö.

Lahti Scala auf Scania-Chassis sind sehr verbreitet in Finnland, Helsingin Bussiliikenne 1004 ist ein 14,5-m-Fahrzeug aufgenommen vor dem Hauptbahnhof.

Im Straßenbahn-Ersatzverkehr ist 1105 eingesetzt, der 13-Meter-Wagen präsentiert sich hier vor dem Straßenbahndepot in Töölö.

Der Nachfolger des Scala war der OmniExpress, der teils schon unter Scania-Regie in Lahti entstand. Helsingin Bussiliikenne 1540 ist auf der Linie 24 auf der Mannerheimintie am Glaspalast unterwegs. Er trägt schon die HSL-Farbgebung.

Inzwischen wurde die Busfabrik in Lahti komplett von Scania übernommen. Gebaut wird dort der Citywide LE Suburban, der etwas höher als der normale Citywide LE ist. Dieser Typ ist auch in Helsinki verbreitet anzutreffen, wie Wagen 1828 von Helsingin Bussiliikenne, der hier gerade den Flughafen verlässt.

Die VR-Tochter Pohjolan Liikenne (deutsch etwa "Nord-Verkehr") ist ein weiterer großer Vertragspartner von HSL. Eingesetzt werden recht viele VDL, so wie Citea XLE-145 Nummer 265 vor dem Helsinkier Hauptbahnhof.

Solaris sind in Helsinki eher selten, Pohjolan Liikenne setzt aber einen Urbino 15 LE mit der Nummer 684 ein, gesichtet ebenfalls am Hauptbahnhof (Rautatientori) und ebenfalls auf der Linie 64, diesmal aber mit finnischem Zieltext erwischt.

Volovo 8900LE sind bei vielen Betrieben im Einsatz, sowohl zwei- wie auch dreiachsig. Erstere Version hier als Wagen 994 von Pohjolan Liikenne am Bahnhof Kerava/Kervo.

Die Crossway-Ära ist in Helsinki dagegen fast schon wieder vorbei, einer der wenigen facegelifteten ist Pohjolan Liikenne 672, der am Bahnhof Läppävaara steht.


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