Sonntag, 24. Mai 2020

An der Grenze: Busse fürs isländische Hochland

Die ohnehin schon späriche Besiedlung Islands beschränkt sich auf die Küstenebenen und einige Fjorde, das im Inland liegende Hochland ist aufgrund seines rauhen Klimas dagegen unbesiedelt. Was aber nicht heißt, dass es menschenleer ist. Seit jeher führen Verkehrswege durch die Wildnis aus Eis und Geröll, die zumindest im Sommer eine schnellere Verbindung zwischen den Küstengemeinden erlaubten als eine Schifffahrt um die vielen Halbinseln. Heute sind diese Verbindungen als Hochlandpisten (erkennbar am der Nummer vorangestellten F) Teil des nationalen Straßennetzes. Allerdings sind sie nur geschottert und die Flüsse sind nicht überbrückt, sondern müssen gefurtet werden. Das Befahren dieser Pisten ist daher nur mit geländegängigen Fahhrzeugen erlaubt.

Da das Hochland gerne von Touristen besucht wird, werden von verschiedenen Unternehmen auch Busverbindungen als reguläre Linienverkehre dorthin angeboten. Die Fahrzeuge hierfür müssen selbstverständlich auch geländegängig sein, Allradantrieb und eine entsprechende Bodenfreiheit um auch Flüsse durchfahren zu können sind selbstverständlich. Während unseres Besuchs Anfang Juni herrschte im Hochland noch Wintersperre, so dass die Hochlandbusse entweder noch standen oder anderweitig Verwendung fanden.    

Kynnisferðir hatten wir ja schon in Reykjavik kennengelernt, das Unternehmen bietet auch Fahrten ins Hochland an. Relativ verbreitet sind Mercedes SK1625 mit Jonckheere Bermuda-Aufbauten, so wie Kynnisferðir GV 088.

Der Nachfolger rollt auch schon: MK 159 ist ein MB Actros, allerdings konnte ich den Aufbauer nicht herausfinden. Beide Busse waren in Hvolsvöllur abgestellt.

Die Kombination MB/Jonckheere fährt auch das Unternehmen Sterna, GE 782 steht in Hella.
 
Die meisten Hochlandlinien fahren von Süden aus in den Hochland, Myvatn Tours bedient allerdings eine Linie vom rund 100 km östlich von Akureyri gelegenen Myvatn zum Vulkankrater Askja. Saisonstart war am 11.6.2019 noch nicht, deshalb stehen diese beiden Allrad-MBs noch auf dem Betriebsgelände bei Reykjahilð.


Das Unternehmen SBA Norðurleið aus Akureyri bedient die einzige Linie, die durch das Hochland hindurch führt, und zwar auf der Kjölur-Piste (F35) zwischen Reykjavik und Akureyri. Hier werden deutlich größere Fahrzeuge von Scania (Zwei- und Dreiachser) eingesetzt, auf der Strecke ist aber auch kein Fluss zu durchqueren. Auch hier war am 11.6.2019 die Saison noch nicht im Gange und so wurde YD 522 eingesetzt um Kreuzfahrtpassagiere zum Wasserfall Goðafoss zu fahren. 

Um auf Gletschern herumzufahren, wie es das Unternehmen Mountaineers of Iceland tut, braucht es noch größere Kaliber. ME 948 entstand durch das Aufsetzen der Karrosserie eines alten Bova Futura auf einen MAN-Allrad-Achtachser. Das ganze heißt dann BovMan und steht hier am Gullfoss an der Grenze zum Hochland nahe beim Gletscher Langjökull.

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